212
Stifter und einer Kultur, die sich bereits zu einer bedeutsamen Hhe , entwickelt hatte.
4. Folgen der Entdeckungen. Die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien bten auf den Handel einen ganz gewaltigen Einflu aus. Das Mittelmeer verlor seine bisherige Bedeutung fr den ^kehr; denn die Handelswege fhrten von jetzt ab der deu Indischen und Atlantischen Ozean zu den Kstenstdten des westlichen Europas. Der Laudhaudel wandelte sich in Seehandel um. Die groen Seestdte der sdlichen Halbinseln gingen immer mehr zurck, und auch die sd-deutschen Handelsstdte, ebenso die deutsche Hansa hatten infolge der gnzlichen Verschiebung der Verkehrswege zu leiden. Spanien, Holland und England wurden die herrschenden Handelsstaaten. Der Schwerpunkt der Geschichte, der im Mittelalter im Reiche lag, wurde in die westlichen Staaten gelegt; die Idee des europischen Gleichgewichtes trat immer schrfer hervor. Der Welthandel wurde das Band, das die Nationen verknpfte.
Durch die reiche Einfuhr an Edelmetallen gewann die Geld-Wirtschaft (Kapitalwirtschaft) der die Naturalwirtschaft einen entscheidenden Sieg, und ein bedeutendes Kapitalvermgen sammelte sich in den Hnden reicher Kaufherren an. Da der Wert des Geldes sank, wurden die Lebensmittel zum Teil um das Zehnfache verteuert.
Eine Metige frher in Europa unbekannter Erzeugnifse wnrde ein-gefhrt, Kartoffeln und Tabak, Kakao und Mais, Holzarten und Farbstoffe; manche Gewrze, die bisher nur die reicheren Leute bezahlen konnten, kamen jetzt in solchen Mengen ins Land, da sie all-mhlich Gemeingut aller wurden. Nebst den europischen Haustieren wurden Baumwolle, Zuckerrohr und Kaffee nach den neuen Lndern verpflanzt, wo sie in ganz vortrefflicher Weise gediehen.1)
2bie die Deutschen in den vergangenen Jahrhunderten zur Be-siedelng des Ostens beigetragen hatten, so zogen sie jetzt nach dem Westen, der mit seinen reichen Bodenschtzen, seiner Freiheit und Unabhngigkeit in staatlicher Hinsicht zur Auswanderung reizte.
Die Wissenschaften, besonders Vlkerkunde, Erdkunde und Naturbeschreibung erhielten durch die gemachten Entdeckungen eine groe Anregung.
Die neu entdeckten Lnder, kannten noch nicht das Christentum; die Bewohner Amerikas waren Heiden, und der Indien hatte sich die
0 Vergleiche die reichen Kornschtze und die immer mchtiger emporblhende Industrie Amerikas und deren Einflu auf die wirtschaftlichen Ver-Hltnisse in Europa in neuerer Zeit.
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Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Ostindien Europas Spanien Holland England Europa Indien Amerikas Europa
4
Da Kolumbus glaubte, an der Ostkste Indiens in Asien an-gelangt zu sein, erhielten die neu entdeckten Inseln den Gesamt-namen Westindien, und die Einwohner wurden Indianer genannt. Da es sich um einen ganz neuen, bisher unbekannten Erdteil han-delte, wurde zuerst dem Italiener Amerigo Vespucci (Wesputschi) klar bei seinen Fahrten an der Kste Sdamerikas; die neue Welk trgt nach ihm den Namen Amerika. Der Spanier B a l b o a er-blickte 1513 nach berschreitung der mittelamerikanischen Landenge zum ersten Male den Stillen Ozean. Im Jahre 1519 konnte der Portugiese Magelhaens bereits die erste Weltumseglung an-treten.
Folgen der Entdeckungen. Die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien bte auf den Handel mit der Zeit einen ganz gewaltigen Einflu aus. Das Mittelmeer verlor seine bisherige Bedeutung fr den Verkehr; denn die Handelswege fhrten von jetzt ab der den Indischen und Atlantischen Ozean zu den Kstenstdten des westlichen Europas. Der Landhandel trat hinter den Seehandel zurck. Die groen Seestdte der sdlichen Halbinseln verloren an Bedeutung, und auch die deutsche Hansa hatte durch die gnzliche Verschiebung der Verkehrswege zu leiden. Spanien, Holland und England wurden die herrschenden Handelsstaaten und Ko-lonialmchte. Der Schwerpunkt der Geschichte, der im Mittelalter im Reiche lag, verschob sich in die westlichen Staaten. Indem die Staaten keinen unter sich bermchtig werden lassen wollten, bildete sich mit der Zeit ein Gleichgewichtszustand der Staaten heraus (Idee des europischen Gleichgewichts).
Die reiche Einfuhr an Edelmetallen entschied den endgltigen Sieg der Geld Wirtschaft (Kapitalwirtschaft) der die Natural-Wirtschaft, und ein bedeutendes Kapitalvermgen sammelte sich in den Hnden reicher Kaufherren an. Da aber der Wert des Geldes sank, wurden die Lebensmittel zum Teil um das Zehnfache ver-teuert.
Eine Menge frher in Europa unbekannter Erzeugnisse wurde eingefhrt, Kartoffeln und Tabak, Kakao und Mais, Holzarten und Farbstoffe. Manche Gewrze, die bisher nur die reicheren Leute bezahlen konnten, kamen jetzt in solchen Mengen ins Land, da sie allmhlich Gemeingut aller wurden. Anderseits wurden auer den europischen Haustieren Baum-wolle, Zuckerrohr und Kaffee nach den neuen Lndern ver-pflanzt, wo sie ganz vortrefflich gediehen.
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Extrahierte Personennamen: Kolumbus Magelhaens
Extrahierte Ortsnamen: Indiens Asien Westindien Amerika Stillen_Ozean Amerikas Ostindien Europas Spanien Holland England Europa
202
den Erzeugnissen ihres eigenen Landes durch alle Staaten Eu-
ropas. Ihrem Beispiele folgten bald andere Städte. Durch
die Kreuzzüge kam unter anderen Safran, Indigo, Alaun und
das Zuckerrohr nach Europa. Letzteres lernten die Kreuzfahrer
bei Tripolis in Syrien kennen. Es wurde zuerst nach Sici-
lien verpflanzt, von Sicilicn kam es späterhin nach Madeira
und, nach der Entdeckung von Amerika, nach Brasilien und
Westiudien, von wo wir jetzt unseren Zucker erhalten. — Ter
König Roger 11. von Sicilien nahm (1140) zuerst Seiden-
grbeiter aus den griechischen Städten Korinth und Theben mit
sich nach Palermo, das dadurch die Mutterstadt aller abend-
ländischen Seidenfabriken geworden ist. Von da kam der Sei-
denhaudel in die Lombardei, in das südliche Frankreich und so
nach und nach weiter in die übrigen Staaten Europas.
Der gewöhnliche Landweg der Kreuzfahrer ging längs der
Donau nach Constantinopel. Durch die fast ununterbrochenen
Züge entstand im südlichen Deutschland ein lebhafter Verkehr,
und die dort gelegenen Städte, besonders Wien, das die Ver-
bindung mit Constantinopel vermittelte, ferner Nürnberg, Augs-
burg und Regeusburg, erwarben sich großen Reichthum. Aber
auch im Norden war der Handel recht blühend. Für Alles,
was in den großen süddeutschen Städten gefertigt oder ein-
gehandelt wurde, eröffneten sich zu Erfurt und Braunschwcig
neue Lagerstätten, und so zog sich nun ein neuer belebender
Handel vom adriatischen Meerbusen bis an Niedersachsens Kü-
sten durch das Herz von Deutschland hinab. Insbesondere
gaben die Waldungen an den Küsten der Ostsee das herrlichste
Holz zum Schiffbau; in Schweden und Norwegen fand man
das trefflichste Eisen. Auch wurde großer Handel getrieben
mit Bernstein und Pelzwerk. Vorzüglich verschaffte der Fisch-
fang einen sehr reichen Erwerb; denn damals wurden die Kü-
sten der Ostsee noch häufiger als jetzt von Heringen besucht.
Den Handel im Norden trieben vorzüglich Lübeck, Hamburg,
Bremen und Wisby. In Wisby, welches jetzt nur ein unbe-
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Extrahierte Personennamen: Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Europa Tripolis Syrien Madeira Amerika Brasilien Sicilien Korinth Theben Palermo Lombardei Frankreich Europas Donau Constantinopel Deutschland Wien Constantinopel Erfurt Niedersachsens Deutschland Ostsee Schweden Norwegen Hamburg Bremen Wisby
170
Erdtheilen Handelszweige zu verschaffen, die man vorher gar nicht ge-kannt hatte. Reich beladen kehrten ihre Schiffe mit den kostbarsten Waaren des Morgenlandes zurck und verschickten sie nebst den Erzeug-niffen ihres eigenen Landes durch alle Staaten Europas. Ihrem Bei-spiele folgten bald andere Städte. Durch die Kreuzzge kam unter ande-ren Safran, Indigo, Alaun und das Zuckerrohr nach Europa. Letzteres lernten die Kreuzfahrer bei Tripolis in Syrien kennen. Es wurde zuerst nach Sicilien verpflanzt, von Sicilien kam es spterhin nach Madeira und, nach der Entdeckung von Amerika, nach Brasilien und Westindien, von wo wir jetzt vielfach unseren Zucker beziehen. Der König Roger Ii. von Sicilien nahm (1140) zuerst Seidenarbeiter aus den griechischen Stdten Korinth und Theben mit sich nach Palermo, das dadurch die Mutterstadt aller abendlndischen Seidenfabriken geworden ist. Von da kam der Seidenhandel in die Lombardei, in das sdliche Frankreich und so nach und nach weiter in die brigen Staaten Europas.
Der gewhnliche Landweg der Kreuzfahrer ging lngs der Donau nach Constantinopel. Durch die fast ununterbrochenen Zge entstand im sdlichen Deutschland ein lebhafter Verkehr, und die dort gelegenen Städte, besonders Wien, das die Verbindung mit Constantinopel ver-mittelte, ferner Nrnberg, Augsburg, Ulm und Regensburg erwarben sich groen Reichthum. Aber auch im Norden war der Handel recht blhend. Fr Alles, was in den groen sddeutschen Stdten gefertigt oder eingehandelt wurde, erffneten sich zu Erfurt und Braunschweig neue Lagersttten, und so zog sich nun ein neuer belebender Handel vom adriatischen Meerbusen bis an Niedersachsens Ksten durch das Herz von Deutschland hinab. Insbesondere gaben die Waldungen an den Ksten der Ostsee das herrlichste Holz zum Schiffbau; in Schweden und Norwegen fand man das trefflichste Eisen. Auch wurde groer Handel getrieben mit Bernstein und Pelzwerk. Vorzglich verschaffte der Fisch-fang einen sehr reichen Erwerb; denn damals wurden die Ksten der Ostsee noch hufiger als jetzt von Heringen besucht. Den Handel im Norden trieben vorzglich Lbeck, Hamburg, Bremen und Wisby. In Wisby, welches jetzt nur ein unbedeutendes Stdtchen auf der schwedi-schen Insel Gothland ist, wohnten damals zwlftausend Kaufleute. Vor-zglich berhmt wurde diese Stadt durch dat Water-Recht, dat de Koop-lde und de Schipers gemaket Hebben to Wisby." Auch mit dem rus-fischen Nowgorod wurde eine hchst ergiebige Verbindung angeknpft,
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Extrahierte Personennamen: Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europa Tripolis Syrien Sicilien Sicilien Madeira Amerika Brasilien Westindien Sicilien Korinth Theben Palermo Lombardei Frankreich Europas Donau Constantinopel Deutschland Wien Constantinopel Nrnberg Augsburg Ulm Niedersachsens Deutschland Ostsee Schweden Norwegen Hamburg Bremen Wisby
187
Transportschiffen, Lebensmitteln und Kriegsbedrfnissen, und benutzten diese Gelegenheit, sich zugleich in den neuen Erdteilen Handelszweige zu verschaffen, die man vorher gar nicht gekannt hatte. Reich beladen kehrten ihre Schiffe mit den Waren des Morgenlandes zurck und ver-schickten sie nebst den Erzeugnissen ihres eigenen Landes durch alle Staaten Europas. Durch die Kreuzzge kam unter anderen Safran, Indigo, Alaun und das Zuckerrohr nach Europa. Letzteres lernten die Kreuzfahrer bei Tripolis in Syrien kennen. Es wurde zuerst nach Si-eitlen verpflanzt, von Sicilien kam es spterhin nach Madeira und, nach der Entdeckung von Amerika, nach Brasilien und Westindien, von wo wir jetzt vielfach unseren Zucker beziehen. Der König Stger Ii. von Sicilien nahm (1140) zuerst Seidenarbeiter ans den griechischen Stdten Korinth und Theben mit sich nach Palermo, das dadurch die Mutter-stadt der abendlndischen Seidenfabriken geworden ist. Von da kam der Seidenhandel in die Lombardei, in das sdliche Frankreich und so nach und nach weiter in die brigen Staaten Europas.
Der gewhnliche Landweg der Kreuzfahrer ging lngs der Donau nach Constantinopel. Durch die fast ununterbrochenen Zge entstand im sdlichen Deutschland ein lebhafter Verkehr, und die dort gelegenen Städte, besonders Wien, das die Verbindung mit Constantinopel vermittelte, ferner Nrnberg. Augsburg, Ulm und Regensburg erwarben sich groen Reichtum. Auch im Norden war der Handel recht blhend. Fr alles, was in den sddeutschen Stdten gefertigt oder eingehandelt wurde, erffneten sich zu Erfurt und Braunschweig neue Lagersttten, und so zog sich nun ein belebter Verkehr vom adriatischen Meerbusen bis an Niedersachsens Ksten durch das Herz von Deutschland hinab. Die Waldungen an den Ksten der Ostsee gaben das Holz zum Schiff-bau; in Schweden und Norwegen fand man das Eisen. Auch wurde Handel getrieben mit Bernstein und Pelzwerk. Vorzglich verschaffte der Fischfang reichen Erwerb; denn damals wurden die Ksten der Ost-see noch hufiger als jetzt von Heringen besucht. Den Handel im Norden trieben Antwerpen, Brm, Bremen, Hamburg, Lbeck und Wisby. In Wisby, welches jetzt nur ein unbedeutendes Stdtchen auf der schwedischen Insel Gothland ist, wohnten damals zwlftausend Kaufleute. Vorzglich berhmt wurde diese Stadt durch dat Water-Recht, dat de Kooplde und de Schipers gentatet Hebben to Wisby". Auch mit dem russischen Nowgorod wurde eine ergiebige Verbindung angeknpft, und
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Extrahierte Personennamen: Nrnberg Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europa Tripolis Syrien Sicilien Amerika Brasilien Westindien Sicilien Korinth Theben Palermo Lombardei Frankreich Europas Donau Constantinopel Deutschland Wien Constantinopel Ulm Niedersachsens Deutschland Schweden Norwegen Bremen Hamburg Wisby Gothland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
196
Vmn Kassai bis Mukenge.
waren große Maniokfelder, und in unmittelbarer Näh?
umgaben die drei Hüttenkomplexe des Dorfes Kiassa-
Muschilla das Lager. Die Anlage der Hütten war hier
nicht so regelmäßig und geschmackvoll wie in Tambo.
Nur einige Wohnungen trugen ein Palmdach, die meisten
waren bloß mit breiten Baumblättern gegen die Regen-
güsse gedeckt. An einzelne Hütten lehnte sich eine kleine
Veranda, und neben dieser lag dann der Gemüsegarten,
in welchem Hanf, Pfeffer, Bohnen, Kürbis, Erdnuß,
Bataten und die hohen Stauden der Hirse bunt neben-
einander standen. Erst außerhalb des Dorfes begannen
Maniokfelder. Tie Eingeborenen machten einen znfrie-
denen Eindruck. Nahrungssorgen kennen sie nicht- ohne
erhebliche Mühe gibt ihnen der fruchtbare Boden eine
reiche Ernte und die Palme den erfrischenden Wein.
Am nächsten Morgen setzten wir den Marsch fort.
Wieder passierten wir im Luengotal einen ausgedehnten
Bestand an Weinpalmen und traten dann in die Ur-
Waldungen ein. Die Nacht verging unter Gewitter und
starkem Regen, so daß wir schon für den Aufbruch Be-
fürchtungen hegten; indes klärte sich der Himmel auf,
und wir konnten den Marsch nach Tumba-Tschimbari
antreten. Die vorwiegend aus Urwald bestehende Be-
deckung des hügelförmigen Terrains bot Schutz gegen die
brennenden Strahlen der bereits hoch am Firmamente
stehenden Sonne. Tumba liegt auf einer steilen Er-
Hebung, welche das linke Kandimbanfer begleitet. Es
hat 50 schön angelegte und mit Blättern bedachte Hütten.
Seine günstige Lage an der Straßengabelung nach
Mukenge und Kapungu, einem Baketedorfe am rechten
Lnluaufer, wo sich ein bedeutender Elfenbeinmarkt be-
findet, gestaltet Tumba zu einem vielbesuchten Knoten-
Punkt der Karawanen. . . .
Am 2. November führte der Marsch bis an den
30 m breiten Luebo. Die erwartete Baumbrücke war
nicht vorhanden. Da der Fluß bei einer Stromgeschwin-
digkeit von 120 m in der Minute 2 bis 4 in tief toarr
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Erläuterungen.
251
Diluvialzeit (nebst Sand) als Erzeugnis der Gesteinsverwitterung
von der bewegten Luft vertragen und dann hauptsächlich in Boden-
Vertiefungen (Tälern, Kesselebenen) oder an Gebirgsabhängen auf-
gehäuft wurden. Außer in den diluvialen Landmassen Europas
ist der Löß namentlich in Zentralasien, vom Himalaja bis zur
Mongolei verbreitet, wo er bis 100 in (in China bis 509 m)
Mächtigkeit erreicht. Liefert einen ertragreichen Ackerboden.
Magellansche Wolken (Kapwolken), zwei ausgedehnte, helle An-
Häufungen von Nebelflecken, Sternhaufen und Sternen außerhalb der
Milchstraße in der Nähe des Südpols.
Maniok — Kassavestrauch (Manihot utilissima), ein Iv2—2 m hoher
Strauch, dessen knollige, 4—5 kg schwere Wurzeln neben viel Stärke-
mehl einen sehr giftigen Milchsaft enthalten. Letzterer wird teil-
weise wirkuugslos durch Auswaschen und ganz unschädlich gemacht
durch Trocknen, Rösten und Kochen der Knollen. Die Wurzel kann
in rohem oder geröstetem Zustande genossen werden; sie liefert auch
das sog. Maniokmehl, das zu dünnen Kuchen verbacken wird (Kassave-
brot). Maniok ist die Hauptuahrungspflanze Zentralafrikns und des
tropischen Amerika; auch in West- und Ostindien verbreitet.
Mausoleum heißt ein prächtiges Grabmal, ein fürstliches Begrab-
nis. Der Name geht auf Maussolos, König von Karien, zurück, dem
zu Ehren seine ihn überlebende Gattin Artemisia eine prachtvolle
Grabstätte in der Hauptstadt Halikarnaß (u. 3n0 v. Chr.) bauen ließ;
dieses „Mausoleum" wurde zu den 7 Weltwundern gerechnet.
Medea s. Argonautenzug.
Metilstein (Mädelstein) ist der natürliche Mittelpunkt eines romanti-
schen Felsengebietes nördlich der Wartburg. „Es ist ein grasüber-
wucherter, von Bäumen umschlossener, freier Waldplatz auf felsiger
Höhe, in dessen Mitte man noch die Spuren eines bis in den Grund
zerstörten, hier einst gestandenen festen Bergschlosses gewahrt."
(Trinius, Thür. Wanderbuch.)
Mimosen gehören zur Gattung der Legumimosen. Mimosa pudica
(L.) — Sinnpflanze — zeigt eine merkwürdige Reizbarkeit, insofern
sie bei Erschütterung oder Berührung ihre Fiederblättchen zusam-
menlegt und die Blattstiele senkt (Schlafstellung). Nach wenigen
Minuten nimmt sie wieder Tagesstellung ein.
Minerva (Kap) — Kap Campanella unweit Sorrent an Golf von
Neapel.
Minarett, in der islamischen Baukunst ein schlanker Turm von
quadratischer, polygoner oder zylindrischer Form init einer oder
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Weltstellung und Weltverkehr der nordwesteurop. Seehäfen. 135
der erst im letzten Jahrzehnt machtvoll aufgeblühten
La Plata-Staaten, Getreide, Wolle und Häute, nach der
Schelde hauptsächlich zu ziehen, um sie von hier aus teils
ins französifch-belgische und deutsche Hinterland, teils
auch zur See in die nördlichen Bedarfsgebiete und zwar
hauptsächlich über Hamburg zu überführen; wie denn
seine hohe Verkehrsziffer zu gutem Teil auch dadurch
bewirkt wird, daß der Scheldehafen von den Hamburger-
Schiffen fast regelmäßig auf ihren Fahrten von und nach
Südamerika angelaufen wird. Auch London ist ein
starker Abnehmer der Erzeugnisse Argentiniens, während
in Hamburg der brasilianische Kaffee sich mit der Wolle
und dem Leder der La Plata-Länder in die Füllung der von
dort kommenden Schiffe teilt; in Liverpool wie in Rotter-
dam spielt dagegen wieder das argentinische Getreide die
Hauptrolle in den Bezügen von der Ostküste Südamerikas.
Die von Nordeuropa dorthin gerichtete Aussuhr nimmt
ihren Weg in erster Linie über Hamburg, das über
mehrere ziemlich häufig verkehrende regelmäßige Linien
in dieser Richtung verfügt und Antwerpen, sogar Liver-
Pool weit übertrifft; London und Rotterdam, hinter
Havre und Bremen noch zurückstehend, haben nur einen
ganz geringfügigen Verkehr nach jenen Gegenden. Die
Westküste Südamerikas wird auch dank der Organisation
seiner regelmäßigen Schiffahrtslinien in beiden Rich-
tungen von Hamburg aus hauptsächlich bedient; Liver-
Pool und Antwerpen sind die einzigen Häfen der nord-
westeuropäischen Gruppe, die dafür noch in Betracht kommen.
In die Besorgung des afrikanischen Verkehrs teilen
sich London, Hamburg und Liverpool, den übrigen
Plätzen nur einen geringen Anteil noch lassend. Dabei
macht sich auch hier wieder die Wirkung alteingewurzelter
Handelsbeziehungen geltend: Liverpool und Hamburg
sind die Hauptvermittler des westafrikanischen Handels,
London beherrscht vorwiegend Süd- und Ostafrika.
Der Verkehr mit Asien gravitiert noch dank den
alten Beziehungen zu Indien nach London, das in beiden
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: La_Plata-Staaten Hamburg Südamerika London Argentiniens Hamburg La_Plata-Länder Liverpool Rotter- Ostküste_Südamerikas Nordeuropa Hamburg Antwerpen London Rotterdam Hamburg Antwerpen London Hamburg Hamburg London Ostafrika Indien London
240
werde, so irrt man sich sehr. Gerade dort, wo sie den edelsten
Kaffee haben und in der größten Menge selber anbauen, trinken
die meisten Leute den schlechtesten Kaffee in der ganzen Welt, ein
gar dünnes Getränk, das nicht von Kaffeebohnen, sondern von
den Schalen, in denen die Bohnen stecken, bereitet wird. So
genießen die, welche jene Naturgabe am leichtesten haben könnten,
sie am wenigsten; vielleicht aus demselben Grunde, aus welchem
unsere armen Bergleute, die das schönste Silber herausgraben, oft
kaum Kupfergeld im Hause haben; vielleicht aber auch deswegen,
weil die, die den Kaffee so nahe haben, ihn am wenigsten achten.
Wohl wäre zu wünschen, daß er auch in unserm Vaterlande we-
niger geachtet und geliebt würde; denn er ist nicht so gesund und
gibt nicht so viele Kräfte, als die Suppen, die unsere Vorfahren
statt seiner genossen.
51 Die Kokospalme.
Die Kokospalme, die man mit Recht die Krone des Pflan-
zenreiches nennt, findet sich zwischen den Wendekreisen in Ost-
und Westindien, in Afrika, in Südafrika und auf den Süd-
seeinseln. Sie erhebt sich mit geradem, gleichförmigen Wüchse
bis zur Höhe von 60, ja selbst von 80 Fuß. Der Stamm
ist knotig, fast wie Rohr, und bis zum Gipfel hinauf ohne
Zweige und Blätter. Oben breitet sich die herrliche Krone
von gefiederten Blättern aus, die über 10 Fuß lang und 2l/2
Fuß breit sind. Sie hat das ganze Jahr hindurch Blüthen
und Früchte, welche nach und nach reifen. Die Blüthe kommt
aus den Winkeln der Blätter hervor, in Gestalt eines mit
einer Scheide bedeckten Kolbens; die Scheide öffnet sich und
es entfaltet sich sodann die Blüthe in einem traubenartigen
Büschel. Die Früchte, Kokosnüsse, sind weiß, beinahe so
groß, wie der Kopf eines kleinen Kindes, rund und von Au-
ßen mit einer braungelben, faserigen Hülse überzogen, welche
drei hervorstehende Rippen hat, wodurch sie eine dreieckige Ge-
stalt bekommt. Die eigentliche Schale, welche den Kern um-
schließt, ist sehr dick, hart, holzartig und läßt sich drechseln
und poliren. An einem Stengel sitzen 10 bis 20 solcher Nüsse.
Wenn sie halb reif sind, befindet sich ein wohlriechendes, über-
aus schmackhaftes, erfrischendes und gesundes Wasser, Kokos-
milch genannt, darin, welches nicht nur den Durst löscht,
sondern auch wider mancherlei Krankheiten dient. Eine Nuß
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
— 505
rtstd) beut Verhältnisse der Größe ihres Landes ernannt. Den
Reichtstag wählen die Bevölkerungen in der Weise, daß je
100,000 Einwohner einen Abgeordneten absenden. Der Sitz
des Bundesrates und des Reichstages ist Berlin, die Residenz-
stadt des deutschen Kaisers.
Ili. Die deutschen Kolonieen.
Bereits 1683 wurde vom Großen Kurfürsten an der
Goldküste von Afrika eine Niederlassung mit der Feste Groß-
Friedrichsburg gegründet; dieselbe mußte jedoch schon nach
wenigen Jahren wieder aufgegeben werden. Erst nach der
Wiedererrichtung des Deutschen Reiches griff man den Ge-
danken, Kolonialbesitz zu erwerben, von neuem aus, und ge-
genwärtig erstreckt sich die deutsche Herrschaft über folgende.
Gebiete:
1. Das Togoland in Ober-Guinea (60,000 mit 21/i
Millionen Einwohnern). Die aus dem Innern des Landes
kommenden Flüsse bilden an der Küste weite Lagunen, deren
Ausdünstungen dem Europäer verderblich sind. Gesunder ist
das fruchtbare, von einer arbeitsamen Negerbevölkernng dicht
bewohnte Hinterland. Die wichtigsten Ausfuhrgegenstände
sind Palmöl, und Gummi. Porto Seguro und Klein Pop»
sind die Haupthandelsplätze.
2. Kamerun (465,000 qkm mit 13/5 Millionen Ein-'
wohnern). Während das Mündungsgebiet des Kamerunflusses
wegen seiner Fieberluft dem Europäer höchstens einen drei-
jährigen Aufenthalt gestattet, besitzen die dichtbewaldetcn Ge-
birgsabhänge ein zientlich gesundes Klima. Hier leben int
üppigsten Pflanzenwuchse Gorillas, Leoparden, verschiedene
Antilopen, Büffel und Elefanten. Die zur Bantuneger-Rasse
gehörenden Bewohner sind arbeitsscheu. Wegen ihres Hanges
zu Diebereien befinden sich die deutschen Faktoreien meist auf
Hulks, abgetakelten, im Flusse verankerten Schiffen. Attch
hier bilden Palmöl und Palmkerne die wichtigsten Handels-
artikel; außerdem wird Elfenbein und Ebenholz ausgeführt.
Die Hauptplätze sind Kamerun und Viktoria.
3. Deutsch-Südwestafrika (835,100 qkm mit 200,006
Einwohnern). Längs der einförmigen Küste zieht sich eine
mehrere Kilometer breite Flugsandzone hin, und auf diese
folgen weite Ebenen von wüstenartigem Aussehen. Das an
sich gesunde Klima leidet unter der entsetzlichen Dürre.
Während der Regenzeit schmückt sich die Steppe im Binnen-
lande mit üppigem Grün und bietet dann dem Vieh eine
prächtige Weide. Elefanten, Büffel, Giraffen, Antilopen,
Zebras und Strauße sind infolge der schoitttngslosen Jagden.
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Extrahierte Personennamen: Gorillas
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Afrika Ober-Guinea_( Kamerun Viktoria