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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 212

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
212 Stifter und einer Kultur, die sich bereits zu einer bedeutsamen Hhe , entwickelt hatte. 4. Folgen der Entdeckungen. Die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien bten auf den Handel einen ganz gewaltigen Einflu aus. Das Mittelmeer verlor seine bisherige Bedeutung fr den ^kehr; denn die Handelswege fhrten von jetzt ab der deu Indischen und Atlantischen Ozean zu den Kstenstdten des westlichen Europas. Der Laudhaudel wandelte sich in Seehandel um. Die groen Seestdte der sdlichen Halbinseln gingen immer mehr zurck, und auch die sd-deutschen Handelsstdte, ebenso die deutsche Hansa hatten infolge der gnzlichen Verschiebung der Verkehrswege zu leiden. Spanien, Holland und England wurden die herrschenden Handelsstaaten. Der Schwerpunkt der Geschichte, der im Mittelalter im Reiche lag, wurde in die westlichen Staaten gelegt; die Idee des europischen Gleichgewichtes trat immer schrfer hervor. Der Welthandel wurde das Band, das die Nationen verknpfte. Durch die reiche Einfuhr an Edelmetallen gewann die Geld-Wirtschaft (Kapitalwirtschaft) der die Naturalwirtschaft einen entscheidenden Sieg, und ein bedeutendes Kapitalvermgen sammelte sich in den Hnden reicher Kaufherren an. Da der Wert des Geldes sank, wurden die Lebensmittel zum Teil um das Zehnfache verteuert. Eine Metige frher in Europa unbekannter Erzeugnifse wnrde ein-gefhrt, Kartoffeln und Tabak, Kakao und Mais, Holzarten und Farbstoffe; manche Gewrze, die bisher nur die reicheren Leute bezahlen konnten, kamen jetzt in solchen Mengen ins Land, da sie all-mhlich Gemeingut aller wurden. Nebst den europischen Haustieren wurden Baumwolle, Zuckerrohr und Kaffee nach den neuen Lndern verpflanzt, wo sie in ganz vortrefflicher Weise gediehen.1) 2bie die Deutschen in den vergangenen Jahrhunderten zur Be-siedelng des Ostens beigetragen hatten, so zogen sie jetzt nach dem Westen, der mit seinen reichen Bodenschtzen, seiner Freiheit und Unabhngigkeit in staatlicher Hinsicht zur Auswanderung reizte. Die Wissenschaften, besonders Vlkerkunde, Erdkunde und Naturbeschreibung erhielten durch die gemachten Entdeckungen eine groe Anregung. Die neu entdeckten Lnder, kannten noch nicht das Christentum; die Bewohner Amerikas waren Heiden, und der Indien hatte sich die 0 Vergleiche die reichen Kornschtze und die immer mchtiger emporblhende Industrie Amerikas und deren Einflu auf die wirtschaftlichen Ver-Hltnisse in Europa in neuerer Zeit.

2. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 4

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
4 Da Kolumbus glaubte, an der Ostkste Indiens in Asien an-gelangt zu sein, erhielten die neu entdeckten Inseln den Gesamt-namen Westindien, und die Einwohner wurden Indianer genannt. Da es sich um einen ganz neuen, bisher unbekannten Erdteil han-delte, wurde zuerst dem Italiener Amerigo Vespucci (Wesputschi) klar bei seinen Fahrten an der Kste Sdamerikas; die neue Welk trgt nach ihm den Namen Amerika. Der Spanier B a l b o a er-blickte 1513 nach berschreitung der mittelamerikanischen Landenge zum ersten Male den Stillen Ozean. Im Jahre 1519 konnte der Portugiese Magelhaens bereits die erste Weltumseglung an-treten. Folgen der Entdeckungen. Die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien bte auf den Handel mit der Zeit einen ganz gewaltigen Einflu aus. Das Mittelmeer verlor seine bisherige Bedeutung fr den Verkehr; denn die Handelswege fhrten von jetzt ab der den Indischen und Atlantischen Ozean zu den Kstenstdten des westlichen Europas. Der Landhandel trat hinter den Seehandel zurck. Die groen Seestdte der sdlichen Halbinseln verloren an Bedeutung, und auch die deutsche Hansa hatte durch die gnzliche Verschiebung der Verkehrswege zu leiden. Spanien, Holland und England wurden die herrschenden Handelsstaaten und Ko-lonialmchte. Der Schwerpunkt der Geschichte, der im Mittelalter im Reiche lag, verschob sich in die westlichen Staaten. Indem die Staaten keinen unter sich bermchtig werden lassen wollten, bildete sich mit der Zeit ein Gleichgewichtszustand der Staaten heraus (Idee des europischen Gleichgewichts). Die reiche Einfuhr an Edelmetallen entschied den endgltigen Sieg der Geld Wirtschaft (Kapitalwirtschaft) der die Natural-Wirtschaft, und ein bedeutendes Kapitalvermgen sammelte sich in den Hnden reicher Kaufherren an. Da aber der Wert des Geldes sank, wurden die Lebensmittel zum Teil um das Zehnfache ver-teuert. Eine Menge frher in Europa unbekannter Erzeugnisse wurde eingefhrt, Kartoffeln und Tabak, Kakao und Mais, Holzarten und Farbstoffe. Manche Gewrze, die bisher nur die reicheren Leute bezahlen konnten, kamen jetzt in solchen Mengen ins Land, da sie allmhlich Gemeingut aller wurden. Anderseits wurden auer den europischen Haustieren Baum-wolle, Zuckerrohr und Kaffee nach den neuen Lndern ver-pflanzt, wo sie ganz vortrefflich gediehen.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 202

1861 - Münster : Coppenrath
202 den Erzeugnissen ihres eigenen Landes durch alle Staaten Eu- ropas. Ihrem Beispiele folgten bald andere Städte. Durch die Kreuzzüge kam unter anderen Safran, Indigo, Alaun und das Zuckerrohr nach Europa. Letzteres lernten die Kreuzfahrer bei Tripolis in Syrien kennen. Es wurde zuerst nach Sici- lien verpflanzt, von Sicilicn kam es späterhin nach Madeira und, nach der Entdeckung von Amerika, nach Brasilien und Westiudien, von wo wir jetzt unseren Zucker erhalten. — Ter König Roger 11. von Sicilien nahm (1140) zuerst Seiden- grbeiter aus den griechischen Städten Korinth und Theben mit sich nach Palermo, das dadurch die Mutterstadt aller abend- ländischen Seidenfabriken geworden ist. Von da kam der Sei- denhaudel in die Lombardei, in das südliche Frankreich und so nach und nach weiter in die übrigen Staaten Europas. Der gewöhnliche Landweg der Kreuzfahrer ging längs der Donau nach Constantinopel. Durch die fast ununterbrochenen Züge entstand im südlichen Deutschland ein lebhafter Verkehr, und die dort gelegenen Städte, besonders Wien, das die Ver- bindung mit Constantinopel vermittelte, ferner Nürnberg, Augs- burg und Regeusburg, erwarben sich großen Reichthum. Aber auch im Norden war der Handel recht blühend. Für Alles, was in den großen süddeutschen Städten gefertigt oder ein- gehandelt wurde, eröffneten sich zu Erfurt und Braunschwcig neue Lagerstätten, und so zog sich nun ein neuer belebender Handel vom adriatischen Meerbusen bis an Niedersachsens Kü- sten durch das Herz von Deutschland hinab. Insbesondere gaben die Waldungen an den Küsten der Ostsee das herrlichste Holz zum Schiffbau; in Schweden und Norwegen fand man das trefflichste Eisen. Auch wurde großer Handel getrieben mit Bernstein und Pelzwerk. Vorzüglich verschaffte der Fisch- fang einen sehr reichen Erwerb; denn damals wurden die Kü- sten der Ostsee noch häufiger als jetzt von Heringen besucht. Den Handel im Norden trieben vorzüglich Lübeck, Hamburg, Bremen und Wisby. In Wisby, welches jetzt nur ein unbe-

4. Geschichte des Mittelalters - S. 170

1876 - Münster : Coppenrath
170 Erdtheilen Handelszweige zu verschaffen, die man vorher gar nicht ge-kannt hatte. Reich beladen kehrten ihre Schiffe mit den kostbarsten Waaren des Morgenlandes zurck und verschickten sie nebst den Erzeug-niffen ihres eigenen Landes durch alle Staaten Europas. Ihrem Bei-spiele folgten bald andere Städte. Durch die Kreuzzge kam unter ande-ren Safran, Indigo, Alaun und das Zuckerrohr nach Europa. Letzteres lernten die Kreuzfahrer bei Tripolis in Syrien kennen. Es wurde zuerst nach Sicilien verpflanzt, von Sicilien kam es spterhin nach Madeira und, nach der Entdeckung von Amerika, nach Brasilien und Westindien, von wo wir jetzt vielfach unseren Zucker beziehen. Der König Roger Ii. von Sicilien nahm (1140) zuerst Seidenarbeiter aus den griechischen Stdten Korinth und Theben mit sich nach Palermo, das dadurch die Mutterstadt aller abendlndischen Seidenfabriken geworden ist. Von da kam der Seidenhandel in die Lombardei, in das sdliche Frankreich und so nach und nach weiter in die brigen Staaten Europas. Der gewhnliche Landweg der Kreuzfahrer ging lngs der Donau nach Constantinopel. Durch die fast ununterbrochenen Zge entstand im sdlichen Deutschland ein lebhafter Verkehr, und die dort gelegenen Städte, besonders Wien, das die Verbindung mit Constantinopel ver-mittelte, ferner Nrnberg, Augsburg, Ulm und Regensburg erwarben sich groen Reichthum. Aber auch im Norden war der Handel recht blhend. Fr Alles, was in den groen sddeutschen Stdten gefertigt oder eingehandelt wurde, erffneten sich zu Erfurt und Braunschweig neue Lagersttten, und so zog sich nun ein neuer belebender Handel vom adriatischen Meerbusen bis an Niedersachsens Ksten durch das Herz von Deutschland hinab. Insbesondere gaben die Waldungen an den Ksten der Ostsee das herrlichste Holz zum Schiffbau; in Schweden und Norwegen fand man das trefflichste Eisen. Auch wurde groer Handel getrieben mit Bernstein und Pelzwerk. Vorzglich verschaffte der Fisch-fang einen sehr reichen Erwerb; denn damals wurden die Ksten der Ostsee noch hufiger als jetzt von Heringen besucht. Den Handel im Norden trieben vorzglich Lbeck, Hamburg, Bremen und Wisby. In Wisby, welches jetzt nur ein unbedeutendes Stdtchen auf der schwedi-schen Insel Gothland ist, wohnten damals zwlftausend Kaufleute. Vor-zglich berhmt wurde diese Stadt durch dat Water-Recht, dat de Koop-lde und de Schipers gemaket Hebben to Wisby." Auch mit dem rus-fischen Nowgorod wurde eine hchst ergiebige Verbindung angeknpft,

5. Geschichte des Mittelalters - S. 187

1883 - Münster : Coppenrath
187 Transportschiffen, Lebensmitteln und Kriegsbedrfnissen, und benutzten diese Gelegenheit, sich zugleich in den neuen Erdteilen Handelszweige zu verschaffen, die man vorher gar nicht gekannt hatte. Reich beladen kehrten ihre Schiffe mit den Waren des Morgenlandes zurck und ver-schickten sie nebst den Erzeugnissen ihres eigenen Landes durch alle Staaten Europas. Durch die Kreuzzge kam unter anderen Safran, Indigo, Alaun und das Zuckerrohr nach Europa. Letzteres lernten die Kreuzfahrer bei Tripolis in Syrien kennen. Es wurde zuerst nach Si-eitlen verpflanzt, von Sicilien kam es spterhin nach Madeira und, nach der Entdeckung von Amerika, nach Brasilien und Westindien, von wo wir jetzt vielfach unseren Zucker beziehen. Der König Stger Ii. von Sicilien nahm (1140) zuerst Seidenarbeiter ans den griechischen Stdten Korinth und Theben mit sich nach Palermo, das dadurch die Mutter-stadt der abendlndischen Seidenfabriken geworden ist. Von da kam der Seidenhandel in die Lombardei, in das sdliche Frankreich und so nach und nach weiter in die brigen Staaten Europas. Der gewhnliche Landweg der Kreuzfahrer ging lngs der Donau nach Constantinopel. Durch die fast ununterbrochenen Zge entstand im sdlichen Deutschland ein lebhafter Verkehr, und die dort gelegenen Städte, besonders Wien, das die Verbindung mit Constantinopel vermittelte, ferner Nrnberg. Augsburg, Ulm und Regensburg erwarben sich groen Reichtum. Auch im Norden war der Handel recht blhend. Fr alles, was in den sddeutschen Stdten gefertigt oder eingehandelt wurde, erffneten sich zu Erfurt und Braunschweig neue Lagersttten, und so zog sich nun ein belebter Verkehr vom adriatischen Meerbusen bis an Niedersachsens Ksten durch das Herz von Deutschland hinab. Die Waldungen an den Ksten der Ostsee gaben das Holz zum Schiff-bau; in Schweden und Norwegen fand man das Eisen. Auch wurde Handel getrieben mit Bernstein und Pelzwerk. Vorzglich verschaffte der Fischfang reichen Erwerb; denn damals wurden die Ksten der Ost-see noch hufiger als jetzt von Heringen besucht. Den Handel im Norden trieben Antwerpen, Brm, Bremen, Hamburg, Lbeck und Wisby. In Wisby, welches jetzt nur ein unbedeutendes Stdtchen auf der schwedischen Insel Gothland ist, wohnten damals zwlftausend Kaufleute. Vorzglich berhmt wurde diese Stadt durch dat Water-Recht, dat de Kooplde und de Schipers gentatet Hebben to Wisby". Auch mit dem russischen Nowgorod wurde eine ergiebige Verbindung angeknpft, und

6. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 196

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
196 Vmn Kassai bis Mukenge. waren große Maniokfelder, und in unmittelbarer Näh? umgaben die drei Hüttenkomplexe des Dorfes Kiassa- Muschilla das Lager. Die Anlage der Hütten war hier nicht so regelmäßig und geschmackvoll wie in Tambo. Nur einige Wohnungen trugen ein Palmdach, die meisten waren bloß mit breiten Baumblättern gegen die Regen- güsse gedeckt. An einzelne Hütten lehnte sich eine kleine Veranda, und neben dieser lag dann der Gemüsegarten, in welchem Hanf, Pfeffer, Bohnen, Kürbis, Erdnuß, Bataten und die hohen Stauden der Hirse bunt neben- einander standen. Erst außerhalb des Dorfes begannen Maniokfelder. Tie Eingeborenen machten einen znfrie- denen Eindruck. Nahrungssorgen kennen sie nicht- ohne erhebliche Mühe gibt ihnen der fruchtbare Boden eine reiche Ernte und die Palme den erfrischenden Wein. Am nächsten Morgen setzten wir den Marsch fort. Wieder passierten wir im Luengotal einen ausgedehnten Bestand an Weinpalmen und traten dann in die Ur- Waldungen ein. Die Nacht verging unter Gewitter und starkem Regen, so daß wir schon für den Aufbruch Be- fürchtungen hegten; indes klärte sich der Himmel auf, und wir konnten den Marsch nach Tumba-Tschimbari antreten. Die vorwiegend aus Urwald bestehende Be- deckung des hügelförmigen Terrains bot Schutz gegen die brennenden Strahlen der bereits hoch am Firmamente stehenden Sonne. Tumba liegt auf einer steilen Er- Hebung, welche das linke Kandimbanfer begleitet. Es hat 50 schön angelegte und mit Blättern bedachte Hütten. Seine günstige Lage an der Straßengabelung nach Mukenge und Kapungu, einem Baketedorfe am rechten Lnluaufer, wo sich ein bedeutender Elfenbeinmarkt be- findet, gestaltet Tumba zu einem vielbesuchten Knoten- Punkt der Karawanen. . . . Am 2. November führte der Marsch bis an den 30 m breiten Luebo. Die erwartete Baumbrücke war nicht vorhanden. Da der Fluß bei einer Stromgeschwin- digkeit von 120 m in der Minute 2 bis 4 in tief toarr

7. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 251

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Erläuterungen. 251 Diluvialzeit (nebst Sand) als Erzeugnis der Gesteinsverwitterung von der bewegten Luft vertragen und dann hauptsächlich in Boden- Vertiefungen (Tälern, Kesselebenen) oder an Gebirgsabhängen auf- gehäuft wurden. Außer in den diluvialen Landmassen Europas ist der Löß namentlich in Zentralasien, vom Himalaja bis zur Mongolei verbreitet, wo er bis 100 in (in China bis 509 m) Mächtigkeit erreicht. Liefert einen ertragreichen Ackerboden. Magellansche Wolken (Kapwolken), zwei ausgedehnte, helle An- Häufungen von Nebelflecken, Sternhaufen und Sternen außerhalb der Milchstraße in der Nähe des Südpols. Maniok — Kassavestrauch (Manihot utilissima), ein Iv2—2 m hoher Strauch, dessen knollige, 4—5 kg schwere Wurzeln neben viel Stärke- mehl einen sehr giftigen Milchsaft enthalten. Letzterer wird teil- weise wirkuugslos durch Auswaschen und ganz unschädlich gemacht durch Trocknen, Rösten und Kochen der Knollen. Die Wurzel kann in rohem oder geröstetem Zustande genossen werden; sie liefert auch das sog. Maniokmehl, das zu dünnen Kuchen verbacken wird (Kassave- brot). Maniok ist die Hauptuahrungspflanze Zentralafrikns und des tropischen Amerika; auch in West- und Ostindien verbreitet. Mausoleum heißt ein prächtiges Grabmal, ein fürstliches Begrab- nis. Der Name geht auf Maussolos, König von Karien, zurück, dem zu Ehren seine ihn überlebende Gattin Artemisia eine prachtvolle Grabstätte in der Hauptstadt Halikarnaß (u. 3n0 v. Chr.) bauen ließ; dieses „Mausoleum" wurde zu den 7 Weltwundern gerechnet. Medea s. Argonautenzug. Metilstein (Mädelstein) ist der natürliche Mittelpunkt eines romanti- schen Felsengebietes nördlich der Wartburg. „Es ist ein grasüber- wucherter, von Bäumen umschlossener, freier Waldplatz auf felsiger Höhe, in dessen Mitte man noch die Spuren eines bis in den Grund zerstörten, hier einst gestandenen festen Bergschlosses gewahrt." (Trinius, Thür. Wanderbuch.) Mimosen gehören zur Gattung der Legumimosen. Mimosa pudica (L.) — Sinnpflanze — zeigt eine merkwürdige Reizbarkeit, insofern sie bei Erschütterung oder Berührung ihre Fiederblättchen zusam- menlegt und die Blattstiele senkt (Schlafstellung). Nach wenigen Minuten nimmt sie wieder Tagesstellung ein. Minerva (Kap) — Kap Campanella unweit Sorrent an Golf von Neapel. Minarett, in der islamischen Baukunst ein schlanker Turm von quadratischer, polygoner oder zylindrischer Form init einer oder

8. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 135

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Weltstellung und Weltverkehr der nordwesteurop. Seehäfen. 135 der erst im letzten Jahrzehnt machtvoll aufgeblühten La Plata-Staaten, Getreide, Wolle und Häute, nach der Schelde hauptsächlich zu ziehen, um sie von hier aus teils ins französifch-belgische und deutsche Hinterland, teils auch zur See in die nördlichen Bedarfsgebiete und zwar hauptsächlich über Hamburg zu überführen; wie denn seine hohe Verkehrsziffer zu gutem Teil auch dadurch bewirkt wird, daß der Scheldehafen von den Hamburger- Schiffen fast regelmäßig auf ihren Fahrten von und nach Südamerika angelaufen wird. Auch London ist ein starker Abnehmer der Erzeugnisse Argentiniens, während in Hamburg der brasilianische Kaffee sich mit der Wolle und dem Leder der La Plata-Länder in die Füllung der von dort kommenden Schiffe teilt; in Liverpool wie in Rotter- dam spielt dagegen wieder das argentinische Getreide die Hauptrolle in den Bezügen von der Ostküste Südamerikas. Die von Nordeuropa dorthin gerichtete Aussuhr nimmt ihren Weg in erster Linie über Hamburg, das über mehrere ziemlich häufig verkehrende regelmäßige Linien in dieser Richtung verfügt und Antwerpen, sogar Liver- Pool weit übertrifft; London und Rotterdam, hinter Havre und Bremen noch zurückstehend, haben nur einen ganz geringfügigen Verkehr nach jenen Gegenden. Die Westküste Südamerikas wird auch dank der Organisation seiner regelmäßigen Schiffahrtslinien in beiden Rich- tungen von Hamburg aus hauptsächlich bedient; Liver- Pool und Antwerpen sind die einzigen Häfen der nord- westeuropäischen Gruppe, die dafür noch in Betracht kommen. In die Besorgung des afrikanischen Verkehrs teilen sich London, Hamburg und Liverpool, den übrigen Plätzen nur einen geringen Anteil noch lassend. Dabei macht sich auch hier wieder die Wirkung alteingewurzelter Handelsbeziehungen geltend: Liverpool und Hamburg sind die Hauptvermittler des westafrikanischen Handels, London beherrscht vorwiegend Süd- und Ostafrika. Der Verkehr mit Asien gravitiert noch dank den alten Beziehungen zu Indien nach London, das in beiden

9. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 240

1854 - Münster : Aschendorff
240 werde, so irrt man sich sehr. Gerade dort, wo sie den edelsten Kaffee haben und in der größten Menge selber anbauen, trinken die meisten Leute den schlechtesten Kaffee in der ganzen Welt, ein gar dünnes Getränk, das nicht von Kaffeebohnen, sondern von den Schalen, in denen die Bohnen stecken, bereitet wird. So genießen die, welche jene Naturgabe am leichtesten haben könnten, sie am wenigsten; vielleicht aus demselben Grunde, aus welchem unsere armen Bergleute, die das schönste Silber herausgraben, oft kaum Kupfergeld im Hause haben; vielleicht aber auch deswegen, weil die, die den Kaffee so nahe haben, ihn am wenigsten achten. Wohl wäre zu wünschen, daß er auch in unserm Vaterlande we- niger geachtet und geliebt würde; denn er ist nicht so gesund und gibt nicht so viele Kräfte, als die Suppen, die unsere Vorfahren statt seiner genossen. 51 Die Kokospalme. Die Kokospalme, die man mit Recht die Krone des Pflan- zenreiches nennt, findet sich zwischen den Wendekreisen in Ost- und Westindien, in Afrika, in Südafrika und auf den Süd- seeinseln. Sie erhebt sich mit geradem, gleichförmigen Wüchse bis zur Höhe von 60, ja selbst von 80 Fuß. Der Stamm ist knotig, fast wie Rohr, und bis zum Gipfel hinauf ohne Zweige und Blätter. Oben breitet sich die herrliche Krone von gefiederten Blättern aus, die über 10 Fuß lang und 2l/2 Fuß breit sind. Sie hat das ganze Jahr hindurch Blüthen und Früchte, welche nach und nach reifen. Die Blüthe kommt aus den Winkeln der Blätter hervor, in Gestalt eines mit einer Scheide bedeckten Kolbens; die Scheide öffnet sich und es entfaltet sich sodann die Blüthe in einem traubenartigen Büschel. Die Früchte, Kokosnüsse, sind weiß, beinahe so groß, wie der Kopf eines kleinen Kindes, rund und von Au- ßen mit einer braungelben, faserigen Hülse überzogen, welche drei hervorstehende Rippen hat, wodurch sie eine dreieckige Ge- stalt bekommt. Die eigentliche Schale, welche den Kern um- schließt, ist sehr dick, hart, holzartig und läßt sich drechseln und poliren. An einem Stengel sitzen 10 bis 20 solcher Nüsse. Wenn sie halb reif sind, befindet sich ein wohlriechendes, über- aus schmackhaftes, erfrischendes und gesundes Wasser, Kokos- milch genannt, darin, welches nicht nur den Durst löscht, sondern auch wider mancherlei Krankheiten dient. Eine Nuß

10. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 505

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 505 rtstd) beut Verhältnisse der Größe ihres Landes ernannt. Den Reichtstag wählen die Bevölkerungen in der Weise, daß je 100,000 Einwohner einen Abgeordneten absenden. Der Sitz des Bundesrates und des Reichstages ist Berlin, die Residenz- stadt des deutschen Kaisers. Ili. Die deutschen Kolonieen. Bereits 1683 wurde vom Großen Kurfürsten an der Goldküste von Afrika eine Niederlassung mit der Feste Groß- Friedrichsburg gegründet; dieselbe mußte jedoch schon nach wenigen Jahren wieder aufgegeben werden. Erst nach der Wiedererrichtung des Deutschen Reiches griff man den Ge- danken, Kolonialbesitz zu erwerben, von neuem aus, und ge- genwärtig erstreckt sich die deutsche Herrschaft über folgende. Gebiete: 1. Das Togoland in Ober-Guinea (60,000 mit 21/i Millionen Einwohnern). Die aus dem Innern des Landes kommenden Flüsse bilden an der Küste weite Lagunen, deren Ausdünstungen dem Europäer verderblich sind. Gesunder ist das fruchtbare, von einer arbeitsamen Negerbevölkernng dicht bewohnte Hinterland. Die wichtigsten Ausfuhrgegenstände sind Palmöl, und Gummi. Porto Seguro und Klein Pop» sind die Haupthandelsplätze. 2. Kamerun (465,000 qkm mit 13/5 Millionen Ein-' wohnern). Während das Mündungsgebiet des Kamerunflusses wegen seiner Fieberluft dem Europäer höchstens einen drei- jährigen Aufenthalt gestattet, besitzen die dichtbewaldetcn Ge- birgsabhänge ein zientlich gesundes Klima. Hier leben int üppigsten Pflanzenwuchse Gorillas, Leoparden, verschiedene Antilopen, Büffel und Elefanten. Die zur Bantuneger-Rasse gehörenden Bewohner sind arbeitsscheu. Wegen ihres Hanges zu Diebereien befinden sich die deutschen Faktoreien meist auf Hulks, abgetakelten, im Flusse verankerten Schiffen. Attch hier bilden Palmöl und Palmkerne die wichtigsten Handels- artikel; außerdem wird Elfenbein und Ebenholz ausgeführt. Die Hauptplätze sind Kamerun und Viktoria. 3. Deutsch-Südwestafrika (835,100 qkm mit 200,006 Einwohnern). Längs der einförmigen Küste zieht sich eine mehrere Kilometer breite Flugsandzone hin, und auf diese folgen weite Ebenen von wüstenartigem Aussehen. Das an sich gesunde Klima leidet unter der entsetzlichen Dürre. Während der Regenzeit schmückt sich die Steppe im Binnen- lande mit üppigem Grün und bietet dann dem Vieh eine prächtige Weide. Elefanten, Büffel, Giraffen, Antilopen, Zebras und Strauße sind infolge der schoitttngslosen Jagden.
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